Mantrailing (01.04.2012)

Dass unsere Hunde gute Nasen haben, wissen wir wohl alle. Aber häufig setzen sie ihre Riechorgane bei gemeinsamen Spaziergängen nur für ihren eigenen Spaß ein:
Witterung von Wild aufnehmen, andere Hunde abschnüffeln, Pferdeäpfel erschnüffeln und häufig anschließend auffressen ;o) usw. ...
Bei all dem bleiben wir als Menschen für den Hund ziemlich unwichtig.
Höchste Zeit, mal wieder etwas gemeinsam mit unseren Hunden samt ihrer Nasen zu unternehmen :o)
Und was bietet sich da besser an als MANTRAILING oder auch PERSONENSUCHE ("man" = Mensch; "trail" = verfolgen)?


Bei tollem Wetter trafen wir uns Anfang April in Mülheim in einem großen Industriegebiet. Parkplätze von großen Einkaufszentren und Firmen sind auf Grund des Geländes für Mantrailing Anfänger ideal.

Viele unserer Wauzis warteten erst einmal in den Autos bis sie an der Reihe waren.

Melanie und ich machten an diesem Tag den "Erklär-Bär". Zuerst einmal mussten natürlich die theoretischen Grundlagen geklärt werden.

Danach teilten wir die Gruppe in "Gruppe Christiane" und "Gruppe Melanie", da so jeder Hundeführer mit seinem Hund häufiger zum Einsatz kommen konnte. Es wurde geplant, wo der erste Trail verlaufen sollte.

Einige RheinRuhrSetter hatten bereits ein bisschen Erfahrung im Mantrailing, andere waren noch Neulinge auf dem Gebiet.
Jeder RheinRuhrSetter hatte eine Duftprobe von sich dabei, ein Kleidungsstück (Socke, Halstuch, Stofftaschentuch o.ä.), das er mindestens einige Stunden am Körper getragen hatte. Die Duftproben wurden vom Besitzer vorher jeweils in eine Klarsichtfolie gesteckt und von keiner anderen Person angefasst.

Melanie machte mit Alice den ersten Trail vor. Die Strecke wurde sehr kurz gewählt und die Zielperson für den Hund sichtig positioniert. Schließlich sollten unsere Hunde erst einmal verstehen, was wir von Ihnen wollten. Zum Start sollte jeder Teilnehmer mit seinem Hund ein gewisses Ritual etablieren. Der Hund wurde abgesetzt, der Hundeführer stellte sich hinter ihn und hielt ihm die Duftprobe der Zielperson unter die Nase. Dann kam der Befehl zum Suchen. Wir achteten darauf, dass hier nicht der Befehl benutzt wurde, der für die Suche bisher galt, also kein "Such" oder "Such voran". Hier sollte der Hund nach einem Menschen suchen und seinen Duftpartikeln in der Luft und auf dem Boden folgen. Also sagte der Hundeführer "Go" oder "Los" oder "Trail" oder ein anderes neues Wort.
Nachdem Alice Jutta brav gefunden hatte, wurde der Trail schwieriger. Jetzt versteckte sich Jutta für den Hund nicht mehr sichtig. War natürlich ein Klacks für Alice' Supernase :o)

Nun wurde abgewechselt. Nacheinander kam jeder Hund mal dran. Hier findet Dusty Alex.

In der "Gruppe Christiane" ging Dieter mit Porthos ( Forester's Noble Adventurer of Darkmoor) an den Start.

Auch hier machten wir's dem Hund erst einmal leicht, damit er verstehen konnte, was wir von ihm wollten. Die Zielperson (in dem Fall ich, Christiane) erhielt die Leckerchen vom Besitzer des Hundes, der nun suchen sollte, eine Box oder Tüte mit den entsprechenden Leckerchen. Jeder Hundeführer hatte für seinen Setter diesmal ganz tolle Belohnungshappen dabei: Käsewürfel, Hühnchenfleisch, Fleischwurst und und und. Wir wollten unsere Hunde in jeder Hinsicht motivieren. Und Porthos - wie auch die anderen Hunde - waren außer Rand und Band :o)


Nachdem auch bei Porthos der Groschen gefallen war, wurde die Suchdistanz vergrößert. Porthos stürmte voran, er war jetzt Feuer und Flamme! Wir hatten den Eindruck, die Hund waren richtig stolz auf sich, sobald sie gefunden hatten.

Die Zielpersonen, die vom Hund, gesucht werden sollten, wechselten sich ab. Der Hund der jeweiligen Zielperson, wartete in der Zeit mehr oder weniger geduldig auf Herrchen oder Frauchen :o)


Juttas Irish Setter Iwen suchte Regina und nahm beim dritten und längsten Trail in diesem Durchgang den kürzesten und für den Hund logischen Weg direkt durch die Rabatten. Wenn's für Jutta an dieser Stelle auch schwierig war, die Leine festzuhalten und sie sie am Ende auch losließ, der Hund hatte Recht :o)
Er fand Regina ganz zielsicher!



Wichtig beim Trailen: Die Zielperson sollte dem Hund wirklich zeigen, wie super diese Leistung war. Hier freut sich gerade Melanie, dass sie gefunden wurde. Nicht nur Melanie und Olli, sondern auch alle anderen Zielpersonen bekamen an diesem Tag den ein oder anderen Hundeknutscher :o)

Die RheinRuhrSetter, die gerade nicht suchten oder gesucht wurden, machten es sich an diesem zwar kühlen aber sonnigen Tag gemütlich und quatschten.


Die Hunde schauten, was ihre Kollegen so trieben und vertrieben sich die Zeit mit so einigem Unsinn.



Nachdem Bibo bereits an der Reihe gewesen war, wurde nun Goofy geschnallt, um Dieter zu suchen. Der Kleine war ganz aufgeregt. Er hatte allerdings schon ein bisschen Erfahrung. Bereits mit 3 1/2 Monaten haben wir mit Klein Goofy bereits getrailt und festgestellt, auch die Kleinen können das schon :o)


Nachdem alle Hunde mindestens einmal dran gewesen waren, wechselten wir das Terrain und fuhren zu einem anderen Großparkplatz. An einem Sonntag waren die Parkplätze natürlich fast menschenleer, so dass wir genug Platz hatten und niemanden störten.

Jetzt packten alle ihr mitgebrachten Speisen und Getränke aus. Während unsere Hunde gut mit Wasser versorgt in den Autos ausruhten, wurde die Motorhaube von Andreas' Volvo zum Picknicktisch für unser "Parkplatzpicknick". Eier, Schichtsalat, Frikadellen, Baguette, Dips, Schokokuchen, Käsekuchen, Süßigkeiten ... was das Herz begehrte. Wer so brav trailt, darf auch eine zünftige Mittagspause machen, dachten wir uns :o)


Nach der leckeren Pause wurde weiter getrailt. Dusty war an diesem Punkt dann jedoch mehr an Hanni (Forester's Only Love of Darkmoor) als am Mantrailing interessiert ;o)

Dieter und Porthos suchten nun auch auf einem anderen Gelände, was die Sache schwieriger aber auch interessanter für die Hunde machte.

Dieser Tag hat gezeigt, dass alle unsere Hunde das Zeug zum Mantrailing haben. Manche waren nach einiger Zeit etwas abgelenkt, andere irgendwann natürlich auch ermüdet. Aber Spaß gemacht hat es allen, und es wird für viele nicht das letzte Mantrailing Training gewesen sein. Ob offiziell mit den RheinRuhrSettern oder in kleinerem privaten Rahmen. Viele Teilnehmer haben Geschmack daran gefunden und entdeckt, dass dieser Sport eine tolle Möglichkeit ist, unsere Hunde zu beschäftigen und auszulasten. Denn müde waren unsere Wauzis danach alle!